Tutorial “Hotfoil”

Veröffentlicht in 25/05/2018

Getreu unserem Slogan "grenzenlos kreativ", haben wir eine neue Produktpalette mit ins Sortiment aufgenommen. Ganz neu sind die Hotfoil-Produkte online, aber wie funktionieren sie überhaupt? Heute bringen wir 💡 ins Dunkel...

Hotfoil, auch bekannt als Decofoil oder Veredelungsfolie kannst du verschieden verwenden. Eines ist bei allen Varianten gleich: sie brauchen einen speziellen Untergrund, um haften zu können. Die Folie selbst wird nicht mit dem Plotter geschnitten und man kann diese Technik sogar ganz ohne Plotter verwenden.

Dies sind die häufigsten vier Varianten:

  1. Mit einem klebenden Trägermaterial (MagicMelt) auf Stoff, Shirts & Co. Dieses wird mit dem Plotter geschnitten.
  2. Mit einem Laserdrucker, denn die Folie haftet mittels Wärme auf dem Laserausdruck.
  3. mit Liquid Adhesive (flüssiges Haftmaterial, um freihand Motive auf Stoff und andere Materialien zu bringen, waschbar)
  4. mit einem Adhesive Pen (Haftmittel in Stiftform, für Papier)

Was du für alle Varianten brauchst, Hotfoil in deiner Wunschfarbe. 🌈

Ich werde dir heute die ersten beiden Varianten erklären. Nummer 3 und 4 sind nämlich total selbsterklärend: eines der beiden Adhesives auftragen, Hotfoil drüber pressen, Folie wieder abziehen, fertig. Die Folie bleibt nur dort haften, wo auch Haftmittel ist. 🙂


Variante 1 mit dem klebenden Trägermaterial/MagicMelt

Hierzu suchst du dir ein Design deiner Wahl aus, ich habe mir hier ein Design aus meiner Bibliothek geholt (Silhouette Store, Geometric pineapple, Design ID #189043). Dieses habe ich in der gewünschten Grösse auf meiner Arbeitsfläche platziert und gespiegelt:

Anschliessend habe ich die MagicMelt-Folie auf meine Schneidematte geklebt (der Träger klebt auf der Matte, die gummige Seite der Folie zeigt nach oben) und mit diesen Einstellungen geschnitten: Wärmeübertragungsfolie glatt, den Anpressdruck allerdings von 4 auf 8 erhöht

Hast du ein älteres Messer, kann ein noch höherer Druck notwendig sein, mache vorgängig einen Testschnitt. Wie bei allen Textilfolien gilt, die Trägerfolie muss ganz bleiben.

Danach kannst du dein Motiv entgittern, so dass du am Schluss nur noch das Motiv (hier meine Ananas) auf dem Träger hast:

Jetzt presst du erst dein Textilstück für 2 - 3 Sekunden vor, um die Restfeuchte raus zu bekommen und damit es schön glatt ist. Dann presst du die MagicMelt auf, die Pressparameter sind: 150C für 5 sek oder 130C für 10 sek bei mittlerem Druck.

Mit dem Bügeleisen musst du Stufe 2 (Baumwolle) einstellen. Vollflächig für ca. 20 sek andrücken, ohne das Bügeleisen zu bewegen. Bei einem Motiv, das grösser als dein Bügeleisen ist nur 10 sek anpressen, dann versetzen. Wiederholen bis das gesamte Motiv gepresst ist.

Die Trägerfolie kalt abziehen, du hast nun ein dezentes Motiv auf deinem Textil:

Wenn dir das so gefällt und du gar nicht mit Hotfoil weiter arbeiten möchtest, lege einfach ein Backpapier drüber und presse nochmals für ein paar Sekunden drüber, dann kann es so bleiben. Das ergibt grade auf dunklen Stoffen einen tollen dezenten Effekt, so wie hier:

Wenn du aber wie ich mit der Hotfoil weiter arbeiten möchtest, musst du nicht drüber pressen, sondern schneidest dir mit der Schere ein Stück von der Hotfoil in passender Grösse zu und legst sie auf das Motiv drauf:

Ein Backpapier drüber legen und nochmals für ca. 10 Sekunden mit den gleichen Parametern wie vorhin die MagicMelt pressen. Die Hotfoil noch nicht abziehen, sie bleibt noch drauf bis alles vollständig ausgekühlt ist. Ist alles erkaltet, kannst du die Hotfoil vorsichtig abziehen. Magic 💫:

Ich habe nun nochmals für ein paar Sekunden mit Backpapier drüber gepresst, für ein leicht mattes Finish. Toller metallic-Effekt auf meiner Stofftasche, oder? 😍

Du kannst übrigens auch mehrere Farben Folie miteinander kombinieren, lege sie einfach überlappend auf. Im Video bei HappyFabric kannst du dies gut sehen: Anleitung MagicMelt


Variante 2 mit dem Laserdrucker

Ich habe hier wieder mein Motiv von vorhin genommen, dieses nun aber komplett schwarz ausgefüllt. Auf dem schwarzen Pigment haftet die Hotfoil am besten:

Zusätzlich habe ich noch einen Text ergänzt (die Schriftart heisst "Hello Spring" von fontbundles), auch diesen Text habe ich schwarz ausgefüllt. Ich habe alles so verkleinert, dass es auf meinen Kartenrohling passt:

Danach druckst du es auf deinem Laserdrucker aus und schneidest die Form aus. Für komplexere Formen kannst du auch mit der Print & Cut Technik arbeiten. Bei meinem Rechteck habe ich aber darauf verzichtet, das war schneller mit Lineal/Cutter geschnitten. 😉

Nun kommt dein Laminiergerät zum Einsatz. Ja genau, das mit welchem du sonst Papier einlaminierst. 😋

Alternativ geht auch hier Transferpresse oder ein Bügeleisen. Mit dem Laminiergerät geht es besonders schnell. Heize es vor und stelle es auf heiss laminieren, kalt laminieren geht hier nicht.

Platziere dein Design auf einem Blatt Papier (oder falls dein Laminiergerät eine solche Schutzhülle mit dabei hat, lege es da rein), danach legst du die Hotfoil deckend drauf:

Darüber kommt dann nochmal ein Blatt Papier (oder du klappst die Schutzhülle zu) und jagst es durch das Laminiergerät. Halte es etwas fest, damit dir die Hotfoil nicht vom Design runter rutscht:

Danach lässt du alles gut auskühlen. Wenn es komplett erkaltet ist, kannst du die Hotfoil vorsichtig abziehen:

Auf den Kartenrohling kleben und fertig. Geil oder geil?!? 😍😍😍

Glänzende Grüsse, Conny 🦄