Tutorial “Arbeiten mit Vinyl und Applikationsfolie”

Veröffentlicht in 06/01/2017
Es wird in letzter Zeit immer wieder mal gefragt (seit alle einen Plotter unter dem Weihnachtsbaum hatten),  😉 ob bzw. wofür man denn eigentlich Applikationsfolie braucht. Heute zeige ich euch wofür sie gut ist, wie ihr sie korrekt anwendet und erfahrt nebenbei auch noch ein paar Tricks....
Wofür?: Applikationsfolie brauchst du nur bei Klebefolien, sprich Vinyl. Unsere Vinylfolien sind übrigens Autofolien, die halten echt was aus. Hier gibt es verschiedene Varianten: die matten haben eine etwas schwächere Klebekraft, wobei die glänzenden stärker haften. Dann gibt es noch solche mit Glitzer, für "Glasgravur-Effekt", mit Motiven bedruckte etc. etc. Weshalb?: Wenn du ein Motiv/Schriftzug aus der Folie ausschneidest, müsstest du die einzelnen Buchstaben ja von Hand auf deine Oberfläche übertragen. Das wird nicht nur krumm und schief, sondern frisst auch extrem viel Zeit. Mit der Applikationsfolie geht das in einem Rutsch, so machen das auch die Beschriftungsfirmen. Vorbereitung?: Vinyl kannst du auf alle glatten Untergründe kleben. Ob Fenster, Auto, Znüniböxli, Möbel - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Was aber wichtig ist: der Untergrund muss fettfrei sein vor dem Bekleben. Das erreichst du, indem du den Untergrund mit Brennsprit reinigst (Vorsicht: Glasreiniger ist nicht genügend entfettend, gewisse hinterlassen sogar schmierige Rückstände) Tipp: Unsere Applikationsfolie ist mehrfach verwendbar, nach Gebrauch einfach wieder auf das Trägerpapier kleben und bis zum nächsten Gebrauch verstauen. 👍 Nun zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du mit der Applikationsfolie arbeitest. 20150916_155532Du schneidest dein Vinylmotiv mit dem Plotter aus und entgitterst (entgittern = unbenötigte Folienteile entfernen), danach klebst du ein passendes Stück der transparenten Applikationsfolie auf dein Motiv. Gut mit einem Rakel feststreichen, hast du keines zur Hand, geht auch eine alte Kreditkarte oder ähnlich. Die weissen Teigschaber aus der Küche sind nicht empfehlenswert, die haben teilweise scharfe Kanten und verletzen damit die Applifolie. Raclette-Schaber aus Holz gehen auch gut. 😀 20150916_155701Du positionierst alles auf deinem Untergrund und befestigst es mit einem Malerklebeband. Nun kannst du ausmessen und allenfalls noch verschieben. Dies mache ich vor allem bei grossen Motiven. Bei kleinen Motiven auf Znüniböxli & Co. klebe ich nicht erst alles mit Klebeband fest, sondern positioniere gleich drauf los. 20150916_155916Danach kannst du den Aufkleber hochheben und das Trägerpapier vorsichtig von der Rückseite ablösen. Der Klebestreifen bleibt dran.   20150916_155931Mir gefällt an unserer Applifolie besonders, dass sie transparent ist, so sieht man den Untergrund gut hindurch. Bei diesem einfarbigen Aufkleber ist das nicht so tragisch, aber wenn du mehrfarbig in mehreren Schichten arbeitest, ist das echt hilfreich.   20150916_160035Nun streichst du alles mit dem Rakel von oben nach unten bw. von der Seite des Aufklebers her auf den Untergrund. Achte darauf, dass du dies gleichmässig und langsam machst, damit keine Blasen unter dem Aufkleber entstehen. Sollte es Blasen in der Applifolie geben, ist das nicht so tragisch, solange der Aufkleber darunter glatt anliegt. Nochmal gut mit dem Rakel drüber. 20150916_160139Nun kannst du die Applifolie vorsichtig und langsam abziehen. Sollte die Vinyl bei ganz feinen Motiven an der Applifolie hängen bleiben, einfach nochmals zurück "abrollen" und nochmal gaaaanz gut mit dem Rakel drüber.   20150916_160148Und tadaaaaa, dein Aufkleber ist gerade und in einem Stück montiert. Bei grössenen Flächen empfehle ich die Nassverklebung, gerade bei Autoaufklebern mache ich das gerne. So kann man die flächigen Aufkleber blasenfrei anbringen. Auch hier arbeitet man mit der Applikationsfolie. Bei Youtube findest du gute Videos dazu. Mein "Geheimtipp": Wenn du gaaaanz feine Schriften entgitterst hilft ein kleines zerknittertes Rest-Stück Applifolie, die kleinen Innenteilchen aus den Buchstaben zu holen. Das ist besonders hilfreich, wenn die Teile so klein sind, wenn du nicht mal mit dem Hook-Tool an die feinen Teile ran kommst. Mit einem kleinen Zipfel der Folie auf die feinen Teilchen tupfen und schon ist auch das Kleinzeugs entgittert. 😉